Süßes nach bitterer Erfahrung
Die Küche als Bühne, viel Amaretto und ein Blatt Papier: Eine Kochstunde mit dem Innviertler Ex-Starmaniac Lukas Permanschlager.
Eigentlich wollten wir Wiener Schnitzel kochen. Der 22-jährige Starmania-Kandidat aus St. Pantaleon im Innviertel hat nach seinem "Rauswurf" vergangenen Freitag aber auf Tiramisu umdisponiert: "Süßes gegen den Frust . . .", sagt er. "Irgendwie habe ich es ja geahnt. Ich habe mich bei dem Lied nicht wohl gefühlt", erzählt der ehemalige Salzburger BG-3-Schüler. "Als wir dann bei der Entscheidung nur mehr zu dritt dagestanden sind, das war für mich einer der angespanntesten Momente in meinem Leben." Dass Beate das Friendship-Ticket bekommen würde, wussten sie schon von Freunden im Publikum, die via Handy mit Zuhause in Kontakt waren.
Von der großen Enttäuschung scheint er sich gut erholt zu haben: Er singt, tanzt durch die Wohnung und stellt beschwingt die Zutaten für unser Kochvorhaben auf den Tisch. "Na ja", sagt er noch mit leiser Wehmut. "Es ist schon, wie der Markus Spiegel gesagt hat: Jedes Land bekommt den Popstar, den es verdient."
Der Musical-Student freut sich aber schon auf die "Starmania-Tournee". Auch Plattenvertrags-Verhandlungen stehen in Kürze an.
"Zuerst den Mascarpone? Oder doch die Eier?", frage ich. "Hmm, Kathl, ich hoffe du bist eine gute Köchin, ich hab' das Rezept nicht mehr so ganz im Kopf", sagt er. An Improvisationstalent fehlt es Lukas nicht: Er gibt die Zutaten in eine Schüssel und mixt, bis die Mascarpone-Creme durch die Küche spritzt. "Kochen ist eine Gefühlssache - die Zutaten gebe ich nach eigenem Ermessen dazu", sagt er. Ein großzügiger Spritzer Amaretto ("Damit's nach was schmeckt!") und die Creme ist fertig.
"Andi oder Michi sollen Starmania gewinnen, obwohl die große Favoritin die Christl ist", verrät er. Im Laufe unserer Kochstunde wird er mit SMS von weiblichen Fans bombardiert. Ein Auszug: "Ich werde dich niemals vergessen!" "Ich hab dich lieb!" oder "Hast du mal Lust, dich mit mir zu treffen?" Auch auf der Straße wird Lukas um Autogramme gebeten. "Die Popularität wird mir fehlen. Mehr noch werde ich aber die Kollegen vermissen", sagt er. Dann streicht er die Creme auf die Biskotten-Lage. Fertig.
Um das Tiramisu noch stilecht im Starmania-Look zu gestalten, ist Kreativität gefragt: Minutenlange Tüftelei, gefinkelte Falttechnik und eine Schere - daraus wird noch rasch eine Sternzuckerschablone gebastelt. Dass der Stern mehr einer Blume oder einem "Kunstwerk" gleicht, ist nicht so schlimm: Hauptsache, es schmeckt! |