MC: Woher kommst Du?
MS: Ich komme aus Hamburg, bin aber halbe Perserin, da meine Mutter aus dem Iran kommt.
MC: Heimweh?
MS: Nein, eigentlich nicht. Wien erinnert mich teilweise sogar sehr an Hamburg, die Menschen erinnern mich an Hamburg, und das Wetter. Ich fhle mich sehr wohl in Wien.
MC: Wolltest Du schon immer Musical-Darstellerin werden?
MS: Eigentlich nicht. Ich habe sehr frh zu tanzen begonnen und Schauspiel immer so nebenbei ein bisschen gemacht. Singen war gar nicht mein Plan, das war mehr oder weniger ein Unfall. Mein Bruder arbeitete damals in einem Tonstudio und brauchte eine Sngerin mit einer hohen Stimme und da fragte er mich, ob ich das machen wolle. Da bin ich ein bisschen auf den Geschmack gekommen. Aber selbst in der Musical Ausbildung wollte ich eigentlich nichts mit Musical machen, sondern mich mehr auf Schauspiel konzentrieren und dann irgendwann haben mich die ?Vampire? gepackt.
MC: Wann und wo war Dein erster Auftritt?
MS: In der dritten Klasse habe ich die Ziege in ?Tischlein deck dich? gespielt, in einer Schulauffhrung. Und die erste groe Sache war dann im Februar 2001 Tanz der Vampire (alternierend Sarah und Ensemble, die Red.)
MC: Wann hast Du das erste Mal von WAKE UP gehrt?
MS: Das muss im Oktober/November 2001 gewesen sein. Die Auditions waren sehr frh geplant und ich konnte nicht zum Vorsingen kommen und dachte mir dann, gut, mein Vertrag bei TANZ geht sowieso noch lnger, dann eben nicht. Dann wurde ich im Januar/Februar angesprochen, ob ich nicht doch vorsingen mchte.
MC: Wie war die Probenarbeit?
MS: Sehr interessant. Es war wahnsinnig stressig, aber auch sehr schn, weil wir alle so zusammen gewachsen sind. Und es ist schon was anderes, wenn man ein Stck zusammen entwickelt, als wenn man in eine schon bestehende Show hinein geworfen wird.
MC: Wie unterscheidet sich die Arbeit mit Erwin Windegger von der mit Rainhard Fendrich?
MS: Ich kann nicht sagen, dass einer besser oder schlechter ist. Mit beiden macht es wahnsinnig viel Spa zu spielen. Was ganz interessant ist, der Rainhard kommt ja eigentlich aus einer anderen Sparte und der Erwin ist richtiger Theaterschauspieler ? da merkt man manchmal Unterschiede. Erwin hat eine unglaubliche Gabe, seine Partner auf der Bhne glnzen zu lassen.
MC: Gibt es irgendeine bestimmte Situation, die sich whrend der Probenarbeit oder whrend einer Auffhrung abgespielt hat, die Du nie vergessen wirst?
MS: Es passiert jeden Abend was, da wir uns nie hundertprozentig ans Buch halten. Wir improvisieren uns immer so ein bisschen durch. Sehr witzig war fr mich die Vergewaltigungsszene mit Rainhard. Er hat sich nicht getraut, mich anzufassen und hat irgendwie versucht, dabei charmant zu sein und das funktioniert natrlich nicht, wenn man jemanden vergewaltigen soll.
MC: Was ist fr Dich besonders an WAKE UP?
MS: Ich finde in jeder Show und in jeder Rolle steckt was Besonderes. Was es genau ist, ist fr mich schwierig zu sagen, wenn ich selber drin stecke. Ich habe Spa und das ist fr mich wichtig. Und wenn es nach 300 Vorstellungen immer noch so ist, dann ist es was ganz Besonderes.
MC: Wie schafft man es, sich tglich zu motivieren?
MS: Das ist nicht immer so leicht. berhaupt, wenn man eine Figur spielen muss, die immer lustig durch die Gegend luft. Aber sobald ich mich bewusst auf die Rolle einlasse, vergesse ich die Alltagssorgen und meine Stimmung hebt sich, auch wenn ich vorher mal schlecht drauf war. Sobald ich die Percke und das Kostm anhabe, bin ich wirklich ein anderer Mensch.
MC: Hast Du eine Lieblings-Szene, ein Lieblings- Lied?
MS: Ich mag den Song ?Ich hab ihn gemacht? sehr und auch die Szene drum herum. Ich finde das beschreibt sehr gut die Gier der Presse. Es ist gerade nach der Premiere sehr schn zu sehen, dass das, was wir auf der Bhne zeigen, in Wirklichkeit genau so geschieht.
MC: Hast Du noch Lampenfieber?
MS: Ja, gesundes Lampenfieber habe ich, so zwei ? drei Minuten bevor es los geht. Wenn ich das nicht mehr habe, die Aufregung davor, dann kann ich den Job nicht mehr machen. Ich brauche das auch und ich glaube, das ist auch der gewisse Reiz, den wir alle dabei haben.
MC: Welche anderen Interessen hast Du noch?
MS: Ich fotografiere sehr gerne und viel und ich koche auch sehr gerne und male.
MC: Knntest Du Dir vorstellen, Deine Bilder auszustellen?
MS: Ich male meine Bilder und kann mir nie vorstellen, dass sie berhaupt irgendjemandem gefallen und verstecke sie dann auch. Die Malerei ist nur fr mich, reine Entspannung und Therapie.
MC: Was machst Du tagsber?
MS: Das kommt drauf an. Lange schlafen, Fitness Studio und da mein Freund Aris Sas jetzt auch in Wien ist und bis Sommer bleibt, verbringen wir natrlich viel Zeit zusammen. Wir schauen uns Wien an und manchmal sitze ich auch nur zu Hause, schau mir Ally MCBeal-Videos an und warte bis die Show beginnt.
MC: Mchtest Du mit Aris auch mal was Gemeinsames machen?
MS: Ja, natrlich. Wir planen was Eigenes, aber das ist noch sehr in den Kinderschuhen. Wir wrden gerne mal zusammen in einer groen Produktion spielen, wenn sich das irgendwann ergibt. Es ist aber nicht so einfach, zusammen einen Job zu bekommen, weil es viele Regisseure gibt, die keine Paare zusammen auf der Bhne haben mchten, da natrlich die Gefahr besteht, dass es zu privat ist. Aber wir wollen?s trotzdem probieren!
MC: Welche Musik hrst Du privat?
MS: Ich hre sehr gerne ?Cafe del Mar?, sehr viel Chill out-Musik. Aber ich komme jetzt auch ein bisschen auf den Geschmack von Jazz. Ich hre alles Mgliche, nur die momentanen Charts ertrage ich nicht.
MC: Welche Rolle wrdest Du gerne mal spielen?
MS: Ich wrde sehr gerne die Eponine in LES MISRABLES spielen. Das wre wirkliche ein groer Traum, schon seit dem ich angefangen habe, mich fr Musical zu interessieren.
MC: Zukunftsplne, Trume, Wnsche?
MS: Urlaub!! Das wre schn! Aber im Moment gibt es noch keine Plne fr die Zeit nach WAKE UP. Mein Vertrag luft ja noch bis Januar 2004?
Vielen Dank fr das Gesprch.
(Das Interview fhrte MC-Mitglied N. Titus)