MC: Gleich zu Beginn mchte ich dir natrlich zur Hauptbesetzung des Romeo gratulieren, somit kannst du deine „Amtszeit“ als Kronprinz Rudolf gar nicht lange genieen. Weit du schon, wann deine letzte Vorstellung sein wird?
LP: Meine letzte Vorstellung wird voraussichtlich am 5. Jnner 2005 sein, dann habe ich diese Rolle ca. 3 1/2 Monate in der Erstbesetzung gespielt. Ich finde es schon schade, dass ich den Rudolf jetzt abgeben muss. Natrlich wre es praktischer, wenn beide Produktionen hintereinander gewesen wren; aber ich habe das Glck gehabt, dass ROMEO & JULIA nach Wien kommt und dass auch in diesem Stck eine Rolle fr mich dabei ist. Ich finde es unglaublich, wie mein Leben im Moment verluft und kann mich eigentlich nicht beschweren.
MC: Wie glaubst du stehen die Chancen von ROMEO & JULIA , da es sich ja doch um eine deutschsprachige Urauffhrung handelt?
LP: Ich glaube die Erfolgschancen von ROMEO & JULIA stehen sehr gut, weil das Thema einfach alle Altersgruppen anspricht. Fr die Produktion verantwortlich wird der gleiche Regisseur wie in Frankreich sein und auch der Choreograph ist derselbe, und gemeinsam mit einer guten Musik, die das Stck zweifelsfrei hat, sind das sicher gute Anstze, damit das Stck genauso erfolgreich wird, wie in den bisherigen Lndern. Der Erfolg ist sicher auch von den Darstellern abhngig, sprich ob Romeo und Julia einen guten Draht auf der Bhne zueinander haben, aber da bin ich mir ziemlich sicher, dass diese Voraussetzung gegeben sein wird. Ich kenne meine Kollegin Marjan Shaki und ich glaube, dass wir schon ganz gut harmonieren werden, da keine Berhrungsngste vorhanden sind.
MC: Zu Starmaniazeiten und bis vor kurzem hast du deinen vollen Nachnamen verwendet, nmlich Permanschlager, wie kam es zu der Krzung zu Perman und kam diese Idee von dir oder deinem Management?
LP: Diese Idee kam einzig und allein von mir. Ich habe mir schon zu Beginn meines Studiums gedacht, dass mein Name zu lang ist und habe mir berlegt, ob ich einen komplett anderen nehmen soll. Das habe ich dann doch wieder verworfen, da ich nicht ganz meine Identitt aufgeben wollte. Fr die Namensnderung, finde ich, war jetzt, eben aufgrund der Erstbesetzung des Rudolf, der richtige Zeitpunkt, obwohl es natrlich noch etwas gewhnungsbedrftig fr mich ist.
MC: Bei Starmania wurde dir fters gesagt, dass deine Stimme einen „musical-ischen“ Klang hat und jetzt spielst du tatschlich Musicals. Ist das eine Branche, wo du dir vorstellen kannst lnger zu bleiben oder wrdest du doch lieber gerne eigene Musik aufnehmen?
LP: Grundstzlich habe ich eine Ausbildung in Richtung Musical, die ich letztes Jahr abgeschlossen habe. Nach Starmania, nachdem meine erste verffentlichte Single nicht den gewnschten Erfolg gebracht hat, habe ich mich doch lieber fr die sichere Seite entschieden und das Angebot bei ELISABETH im Ensemble/Zweitbesetzung Rudolf angenommen. Beim Singen auf der Popbhne fehlt mir das schauspielerische Element und deshalb fhle ich mich momentan sehr wohl auf der Musicalbhne. Das soll aber nicht heien, dass ich Popsongs fr immer gestrichen habe. Es wird an einigen Songs herumgebastelt und eine fertige Single soll auch bald verffentlicht werden, jetzt warte ich eigentlich nur noch den richtigen Moment ab.
MC: Hast du dich irgendwie auf die Rolle des Rudolf vorbereitet – z.B. spezielle Literatur gelesen bzw. hast du ein Vorbild fr die Darstellung der Rolle oder hast du sie nach deinen eigenen Vorstellungen kreiert?
LP: Ja, ich habe ein Buch gelesen, ich muss allerdings zugeben, dass ich es nicht ganz fertig gelesen habe. Ich durfte mit dem Herrn Kupfer ein bisschen arbeiten, was mir sehr geholfen hat und letztes Jahr war eine fantastische Erstbesetzung (Jesper Tyden), bei der ich auch immer zusehen konnte. Ich glaube aber, dass ich mich heuer dadurch, dass ich die Erstbesetzung bernommen habe, ein bisschen in der Rolle „emanzipieren“ konnte, weil ich doch versucht habe, mehr meine eigene Interpretation der Rolle zu finden.
MC: Die Rolle des Rudolf scheint so eine Art Sprungbrett fr dich gewesen zu sein, so wie anno dazumal fr Andreas Bieber. Hast du vor auch international durchzustarten oder kannst du dir nicht vorstellen in verschiedenen Lndern zu arbeiten?
LP: Also ich glaube, dass man meine Situation nicht mit der von Andreas Bieber vergleichen kann. Damals handelte es sich um die Urauffhrung und er war der absolut erste Rudolf. Ich dagegen bin einer von unzhligen, der diese Rolle spielen durfte. Primr mchte ich mich jetzt einmal auf meine groe neue Herausforderung, den Romeo konzentrieren. Mein Engagement luft mindestens ein Jahr und ich muss einfach schauen, wie sich das Ganze entwickelt. Grundstzlich bin ich offen fr verschiedene Sachen, mich wrde auch das reine Schauspiel sehr interessieren oder wenn es doch noch mit einer Popkarriere klappen wrde, dann sage ich auch nicht nein. Aber fr mich ist es wichtig, dass ich spter sagen kann, dass ich viel Verschiedenes gemacht habe und alles auf einem mglichst hohen Niveau.
MC: Hast du dich vor deiner Rolle in ELISABETH auch schon fr Musicals interessiert und hast du ELISABETH auch schon bei seiner Urauffhrung gesehen?
LP: Also ein gewisses Interesse war natrlich immer da, sonst htte ich mich nicht zu der Ausbildung entschlossen. Eigentlich bin ich durch eine Schulauffhrung, nmlich der ROCKY HORROR SHOW, in der ich den FranknFurter gespielt habe, dazugekommen. Obwohl ich natrlich nicht der perfekte Typ fr diese Rolle war, habe ich doch gemerkt, dass singen und schauspielen das ist, was ich machen mchte. Das erste Musical, das ich gesehen habe, war zu Schulzeiten CATS in London und in Wien war mein erstes Stck TANZ DER VAMPIRE.
MC: Hast du ein Lieblingsstck bzw. eine Lieblingsrolle?
LP: Meine Lieblingsrolle ist sicher aus aktuellem Anlass der Romeo. Ich freu mich schon sehr darauf, ihn darstellen zu drfen, weil es einfach ein Charakter fr mein Alter ist. Lieblingsmusical habe ich eigentlich keines.
MC: Wenn dein Leben nicht so verlaufen wre mit Starmania und jetzt ELISABETH, wie glaubst du, wrde es momentan aussehen?
LP: Ich denke, dass ich ohne Starmania mit hoher Wahrscheinlichkeit auch eine Ensembleposition in ELISABETH bekommen htte. Warum auch nicht? Was mir sicher gefehlt htte, das wren viele Erfahrungen und der damit verbundene Spa.
Es war einfach toll mit den Leuten von Starmania auf Tour zu gehen und Fernsehshows zu machen. Es war wie ein riesiger Ausflug und ich bin im nachhinein gesehen schon froh, dass ich es gemacht habe. Dadurch habe ich viel Positives aber auch Negatives erfahren, aber ich glaube, dass jede Branche ihre Kehrseite hat.
MC: Wenn du fr deine Zukunft drei Wnsche frei httest, welche wren das?
LP: Also ich bin zur Zeit wunschlos glcklich, weil es hat sich in meinem Leben durch die Rolle des Rudolf und jetzt durch den Romeo soviel fr mich verndert, dass ich mich schon manchmal frage, warum gerade ich so ein Glck habe und warum alles so am Schnrchen luft, dass es schon richtig irreal ist. Natrlich wnsche ich mir, dass es jetzt so weiter geht und dass ich und die Menschen, die mir nahe stehen gesund bleiben.
MC: Vielen Dank Lukas fr das nette Interview und alles Gute fr deine Zukunft und viel Spa bei Romeo&Julia.
Das Interview fhrte MC-Mitglied Andrea M.
Weiter Infos auf Lukas offizieller Website: www.lukas-perman.com