MUSICALS AKTUELL

ROMEO & JULIA GALAPREMIERE Ein MC-Mitglied berichtet 24. Februar 2005 – Das lange, sehnsüchtige Warten hatte ein Ende – heute war Premierentag von ROMEO & JULIA. Voller Spannung was dieser Abend bieten würde, machte ich mich auf den Weg ins RAIMUND THEATER. Nachdem ich am VIP-/Pressestand im Foyer die Einladung zur Premierenfeier erhalten hatte, suchte ich meinen Platz im Parkett inmitten der Wiener Theaterprominenz auf. Es war sehr interessant, die aufgeregte und angespannte Stimmung des Leading Teams aus nächster Nähe erleben zu können. Endlich, der in rotes und blaues Licht getauchte Vorhang erhob sich und zeigte uns den ersten Blick auf die beiden Familien, deren Schicksal uns für die nächsten zweieinhalb Stunden nach Verona entführen sollte – die Capulets und die Montagues. Man wird von dem Spieltempo dieses Stückes mitgerissen und taucht völlig in die Geschichte ein. Besonders beeindruckend fand ich die rasanten und ausgefallenen Tanzchoreographien, die von allen Darstellern ein Höchstmaß an Körperbeherrschung, Disziplin und absoluter Fitness erfordern. Man weiß gar nicht wohin die Augen überall blicken sollen. Wie immer auf höchstem Niveau: Das Orchester der VBW unter der Leitung von Caspar Richter. Die Musik ist durchgehend wunderschön und reicht von Balladen bis zu rockigen Nummern. Das Highlight war, wie man dem Applaus aller Anwesenden entnehmen konnte, Carin Filipcic mit „Siehe da, sie liebt“. Mit großer Ausdruckskraft und einer wunderschönen Stimme bot sie dieses Lied so gefühlvoll dar, dass einem leichte Schauer über den Rücken liefen. Sehr ausdrucksstark fand ich außerdem die szenische Umsetzung von „Die Angst“ und „Ich bin schuldlos“. Besonders hervorzuheben aus der komplett erstklassigen Besetzung ist für mich auch noch Mathias Edenborn. Sein charismatischer Benvolio begleitet einen bravourös durch alle emotionalen Höhen und Tiefen dieser Geschichte – vor allem bei seinem Solo „Wie sag ich´s bloß“ konnte er stimmgewaltig beeindrucken. Außerdem sehr gelungen ist die Vorstellung der Darsteller durch „Benvolio“ beim Schlussapplaus mit der anschließenden Zugabe „Herrscher der Welt“ – es entlässt den Zuschauer trotz des dramatischen Schlusses beschwingt aus dem Theater. Aber noch war dieser erlebnisreiche Abend ja nicht zu Ende. Als wir das Theater verließen, standen schon die Shuttlebusse bereit, die uns zur Premierenfeier ins RONACHER, welches einen wunderschönen Rahmen für diesen Anlass bot, brachten. Dort angekommen wurden wir gleich mit einem Glas Sekt empfangen. Nachdem kurze Zeit später auch die Darsteller und das Leading Team eingetroffen waren und von Intendantin Kathrin Zechner begrüßt wurden, konnte auch das leckere italienische Buffet eröffnet werden. Ein weiterer musikalischer Genuss folgte mit einem Liveauftritt von Jacqueline Braun, Drew Sarich und Cedric Lee Bradley, die den Anwesenden noch lange einheizten – aber irgendwann ist auch die schönste Nacht zu Ende! Bei allen, die diesen unvergesslichen Abend ermöglicht haben möchte ich mich bedanken. Den Darstellern und Verantwortlichen wünsche ich weiterhin TOI-TOI-TOI! Meiner Meinung nach hat dieses neue Musical in Wien alle Voraussetzungen ein großer Erfolg zu werden. Ich freue mich auf jeden Fall schon jetzt auf die nächsten Besuche, die bereits fest eingeplant sind. (Bericht von MC-Mitglied Heike S.)

ROMEO & JULIA Die gesamte Cast-Liste ROMEO - Lukas PERMAN Thomas MÜLNER, Rasmus BORKOWSKI JULIA - Marjan SHAKI Jana STELLEY BENVOLIO - Matthias EDENBORN Patrick SCHENK, Thomas MÜLNER MERCUTIO - Rasmus BORKOWSKI Peter LESIAK, Christoph GOETTEN TYBALT - Mark SEIBERT Christoph GOETTEN, Adrian HOCHSTRASSER Lord CAPULET - Paul VAES Reinwald KRANNER, Kai PETERSON Lady CAPULET - Annette WIMMER Sabrina HARPER, Natascha HILL AMME - Carin FILIPCIC Natascha HILL, Felicitas MORAWITZ Lady MONTAGUE - Zuzanna MAURERY Rachel COLLEY, Sabrina HARPER Der FÜRST - Boris PFEIFER Norman STEHR, Kai PETERSON Pater LORENZO - Charlie SERRANO Reinwald KRANNER, Kai PETERSON PARIS - Thomas MÜLNER Brian CARMACK, Sean GERARD, Florian THEILER ENSEMBLE Jacquie BIGGS, Rachel COLLEY, Laura FERNANDEZ, Daniela HARBAUER, Sabrina HARPER, Natascha HILL, Marcella MORELLI, Natascha HENRY, Jana STELLEY, Lynsey THURGAR Sean GERARD, Michael BERNHARD, Brian CARMACK, Christoph GOETTEN, Adrian HOCHSTRASSER, Jerome KNOLS, Peter LESIAK, Zoltan ROMAN, Sanny James ROUMIMPER, Patrick SCHENK, Florian THEILER SWINGS Alice VAN DEN BEUCKEN, Sanne BUSKERMOLEN, Lorna DAWSON Simon EICHENBERGER, Niclas-Philipp GERTL, Martin MATTHIAS, Norman STEHR

ROMEO & JULIA – DAS MUSICAL Deutschsprachige Erstaufführung am 24. Februar 2005 Nach Leonard Bernsteins WEST SIDE STORY aus den 50er Jahren ist ROMEO & JULIA das zweite Musical, das auf Shakespeares weltberühmter Liebesgeschichte basiert. Am 19. Jänner 2001 kam ROMEO & JULIA, geschrieben und komponiert von Gérard Presgurvic, im Pariser Palais de Congrès zur Uraufführung. Von der europäischen Metropole Paris ging das „Spectacle Musical“ auf Frankreich-Tournee und konnte mehr als 1,5 Millionen Menschen in zahlreichen Städten begeistern. Produktionen in Kanada, England, Skandinavien, Spanien, den Niederlande, Belgien, Ungarn, Russland, den Philippinen und Japan folgten. Inzwischen gibt es nicht weniger als 17 Produktionen in neun Sprachen, die von über sechs Millionen Besuchern weltweit gesehen wurden. Die VEREINIGTEN BÜHNEN WIEN konnten schließlich die Rechte für die Deutschsprachige Erstaufführung für Wien gewinnen, Premierentermin in Wien ist der 24. Februar 2005. Die Wiener Version ist die erste deutsche Fassung des Musicals, Gérard Presgurvic´ Text wurde dafür von der Wiener Autorin Michaela Ronzoni übersetzt. Regie und Choreographie übernimmt Redha Benteifour, der auch für die Inszenierung der Originalfassung verantwortlich zeichnete. Die Arrangements für das 24-köpfige Orchester stammt aus der Feder von Christian Kolonovits, das Bühnenbild vom international erfolgreichen englischen Bühnenbildner Duncan Hayler, die für Wien völlig neu entworfenen Kostüme von der Schauspielerin und Kostümbildnerin Dominique Borg, die bereits an der Ausstattung der Uraufführung in Paris beteiligt war. Andrew Voller, dem Wiener Publikum bereits seit HAIR und ELISABETH bestens bekannt, wird ROMEO & JULIA ins rechte Licht setzen, Richard Ryan sorgt, wie schon bei TANZ DER VAMPIRE, für den guten Ton. Von mehr als 650 Bewerbern und Bewerberinnen wurden insgesamt 460 Künstler zu den Auditions in Wien, Köln, Amsterdam, Hamburg und Brünn eingeladen. 40 Darsteller – für 12 Haupt- und 28 Ensemblerollen – wurden schließlich ausgewählt, um ab Februar 2005 allabendlich auf der Bühne des RAIMUND THEATERS diese unsterbliche Geschichte zu erzählen. Die Titelrollen werden von zwei in Wien bestens bekannten Künstlern übernommen. Marjan Shaki, zuletzt als Rosanna in Rainhard Fendrichs & Harold Faltermeyers WAKE UP im RAIMUND THEATER zu sehen, übernimmt die Rolle der Julia. Lukas Perman, zuletzt im THEATER AN DER WIEN als Erzherzog Rudolf in ELISABETH engagiert (siehe Interview), wird als Romeo zu sehen sein. Probenstart und die Vorstellung der restlichen Cast sind für Ende November angesetzt. Tickets sind bereits erhältlich.

ROMEO & JULIA Der Stoff, aus dem Tragödien sind… Obwohl in Verona jeder Besucher den sogenannten „Balkon der Julia“ und in der Nähe sogar ihr Grab sehen kann, ist ihre Existenz und die ihres geliebten Romeo keineswegs historisch, von einer ähnlich tödlichen Liebe erzählt keine Chronik. Aber die Literaturgeschichte kennt einige der Motive schon lang. In einer Geschichte des griechischen Dichters Xenophon findet sich ein scheintot machender Trank. Im 12. Jahrhundert findet sich derselbe Wundertrank in „Li Contes de Cliges“ des altfranzösischen Epikers Christian de Troyes. Dort empfängt ihn eine gegen ihren Willen verheiratete Dame, um nach Ihrer Beisetzung von ihrem Liebhaber entführt zu werden. Zum ersten Mal trat das unglücklich Liebespaar 1476 im „Novellino“ von Masuccio Salernitano auf. Luigi da Porto fügt 1524 wichtige Details und die meisten Namen hinzu und verlegt die Handlung nach Verona. Matteo Bandello, einer der größten Erzähler Italiens, beschäftigte sich 1554 mit diesem Stoff und gab ihm seine bis heute gültige Form. Den dramatischen Gehalt dieser Novelle hat in Italien Luigi Groto, der blinde Dramatiker von Hadria, schon etwa 40 Jahre vor Shakespeare erkannt und eine klassizistische Tragödie daraus gemacht. Nach einer französischen Bearbeitung von Pierre Boaistuau behandelte sie der Engländer Arthur Brooke 1562 in einer Verserzählung „The Tragicall Historye of Romeus and Juliet“, die wiederum zu Shakespeares direkter Quelle wurde. Er realisierte die romantische Tragödie im höheren Sinne und schuf damit etwas gänzlich Neues.Shakespeare dürfte „Die Tragödie von Romeo und Julia“ 1591 geschrieben haben, sie war offenkundig sein erster großer dichterischer Erfolg. 1597 erschien sie (mangelhaft) gedruckt, 1599 wurde sie neu bearbeitet und in die Form gebracht, die heute weitgehend bekannt ist. Viele Adaptionen – u.a. von Keller, Bellini, Berlioz, Prokofieff – sei es als Drama, Novelle, Oper, Ballett, Film oder Musical sollten folgen.